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Der alte Kirchturm

Die ersten historischen Nachrichten über Wangerooge stammen aus dem 14. Jahrhundert. Und diese Nachrichten lassen erkennen, dass im Westen der Insel eine Ansiedlung mit einer Kirche existiert hat, die unter der Landesherrschaft der jeverschen Häuptlinge stand. Diese muss auch eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung gehabt haben, denn die Pfarrkirche, die mit Kelchen, Monstranzen, Glocken und Kleinodien ausgestattet war, besaß das Nikolai-Patrozinium. Der Heilige Nikolaus war der Schutzheilige der Seefahrer und Händler und gibt in vielen Hanse- und Seestädte der Marktkirche seinen Namen. Stürme und Plünderungen haben das alte Dorf und seine Kirche stark zerstört. Im 16. Jahrhundert wurde das alte Dorf an der Harle aufgeben und etwas weiter östlich im Schutze der Dünen neu angelegt. Der alte St. Nikolai-Kirchturm, der auch als Seezeichen gedient hatte und in der Rückschau als „Erster Westturm“ gilt, versank endgültig 1595 in den Wellen.

Von diesem mittelalterlichen Kirchturm haben sich heute keine Reste erhalten. Noch im 18. Jahrhundert war es jedoch möglich, bei Ebbe Reste von Mauern und Brunnen im Watt zu entdecken.

Doch finden sich am Strand manchmal noch Bruchstücke von sogenannten Klosterformatziegeln, die Zeugnis von der ältesten Besiedelung der Insel geben, und auch mittelalterliche Keramik ist schon angespült worden.